Ackergasse 6 in Schwäbisch Gmünd Sanierung, Restaurierung, Umbau und
Erweiterung eines denkmalgeschützten Wohnhauses |
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Baugeschichte
1432/1433 Errichtung eines zweigeschossigen Gebäudes in Ständerbauweise mit Krüppelwalmdach und Rauchloch.Erhaltenes. Fachwerkgefüge mit spätmittelalterlichen Blattverbindungen im Dachgeschoss, Wand- und Deckenbereichen von Erd- und Obergeschoß. Gesicherte Datierung durch Dendrochronologie
um 1600
Kleine Umbaumaßnahmen, z.B. Änderung der Fachwerkverfüllung, Lehmputze.
17. Jahrhundert
Größere Umbau- und Gestaltungsmaßnahmen, teilweise Veränderungen der Raumstrukturen und Gefache, aufwendige Sichtfachwerkbemalung.
um 1700 Überfassung der Fachwerkkonstruktion mit heller Tünche. Die Konstruktion bleibt sichtbar. Einbau von Lehmwickeln mit Verputz und Fassung zwischen den Deckenbalken.
1776
Barocker Umbau
Verputzen der Fachwerkkonstruktion, Ersetzen des Fassadenfachwerks durch Mauerwerk, Einbau von barocken Kreuzstockfenstern, geohrten Sandstein-gewänden, Eckquaderungen, sowie einem repräsentativen Eingangsportal im EG. Farbig abgesetzte Rillierung im Putz der Erdgeschoßzone. Stuckierung der Decken. Bauherr und Eigentümer ist der Goldschmied J.M. Hartmann. Das Baudatum und die Initialen sind im Scheitelstein des Eingangsportals zu finden.
19. Jahrhundert
Mehrfache Umbau- und Modernisierungsmaß- nahmen. Ausbau des Dach-geschosses mit Zwerchhaus zur Ackergasse. Erneuerung der Fenster im Obergeschoß durch T-Stockfenster.
20. Jahrhundert
Mehrfache Modernisierungsmaßnahmen. Erneuerung der Kamine, farbige Gestaltung im Sinne des Historismus und des Jugendstils.
2005 / 2006 Grundlegende Instandsetzungs- und Renovierungsmaßnahmen unter dem Gesichtspunkt denkmalpflegerischer Erhaltung von Bausub- stanz und Sicherung von Befunden. Anbau mit Treppenhaus, Technik – und Sanitärräumen
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Konzeption Das gut erhaltene Gebäude Ackergasse 6 aus dem Spät-Mittelalter mit barocker repräsentativen Erneuerung seht beispielhaft für ein Gmünder Wohnhaus. Schwerpunkt der Baumaßnahme war folgerichtig die Erhaltung hochwertiger Bausubstanz aus 600 Jahren Hausgeschichte. Gleichzeitig sollte das Gebäude auch zeitentsprechend genutzt werden können Das Nutzungskonzept sieht im Erdgeschoß Kleingewerbe, im Obergeschoß und im Dachgeschoß Wohnungen vor. Um bauliche Eingriffe im denkmalgeschützten Altbau zu reduzieren, wurde auf der weniger einsehbaren Rückseite ein Anbau mit Erschließungstreppe, Sanitärräumen in den OG´s und Technikraum im EG angefügt. So wird das Gebäude aus dem 15. Jahrhundert mit seinen großzügigen und qualitätvollen Erneuerungen im 17. und 18. Jahrhundert weitestgehend unbeschadet für zukünftige Generationen nachhaltig erhalten. Der Anbau dagegen steht, ohne sich dem „Alten" anzugleichen, bewusst für unsere Zeit. |
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Restaurierung Fassade und Fachwerk
Schadenskarierung Nordfassade
Nord-Westecke während der Baumaßnahme
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Restaurierung der Süd- Ostansicht
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Restaurierung der Südansicht
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Restaurierung des Eingangportals
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Restaurierung der Fenster
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Restaurierte Eingangsdiele der Wohnung im 1. Obergeschoss
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Restaurierter Raum im 1. Obergeschoss an der Süd- Ostecke
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Treppe zum Dachspitz der Wohnung im 1. und 2. Dachgeschoss
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Ausgebauter Dachspitz der Wohnung im 1. und 2. Dachgeschoss
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